Auf der ganzen Welt gibt es tausende unterschiedliche Traubensorten. Genauso viele verschiedene Weine sind deshalb auch erhältlich. Diese haben alle ganz unterschiedliche Eigenschaften, so wie auch beispielsweise die zahlreichen Apfelsorten sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden. Wenn Winzer die Vorteile von mehreren Traubensorten miteinander vereinen wollen, entsteht ein Cuvee Wein. Dieser ist also eine Komposition aus unterschiedlichen Weinen, was gelegentlich fälschlicherweise als gepanschte Mischung angesehen wird. Dabei ist die Herstellung eines solchen edlen Tropfens eine richtige Kunst.
Gemischter Satz gleich Cuvee Wein?
Wer sich etwas mit der Herstellung von Wein auskennt, der hat bestimmt auch schon das ein oder andere mal etwas vom sogenannten „Gemischten Satz“ gehört. Diesen könnte man leicht mit einem Cuvee Wein verwechseln, da beide aus verschiedenen Traubensorten bestehen. Bei einem gemischten Satz wachsen die Trauben auf dem gleichen Weinberg und werden zusammen geerntet, gepresst und vinifiziert. Besonders in den Anfängen der Weinproduktion wurde dies unbewusst gemacht, da die Menschen kaum Wissen über verschiedene Rebsorten hatten. Also wurden diese einfach zusammen angepflanzt und daraus ein Wein hergestellt, ohne überhaupt zu wissen, was für Trauben da eigentlich verwendet wurden. Der Cuvee Wein entsteht auf eine etwas andere Art und Weise.
Die Entstehung von einem Cuvee Wein
Bei diesem entstehen erst die verschiedenen Weine aus den unterschiedlichen Trauben, wobei jeder einzelne sortenrein ist, also in seinem eigenen Fass reift. Wenn jeder vermutlich seine Hauptmerkmale entwickelt hat, werden Proben daraus gezogen. Erst jetzt probiert der Winzer verschiedene Mischungen aus diesen aus und testet, welches Verhältnis aus welchen Exemplaren den besten Cuvee Wein ergibt. Bei manchen wird daraus eine richtige Veranstaltung gemacht, die sogenannte „Assemblage“, bei der Familie, Kollegen und Berater hinzugezogen und um Rat gebeten werden. Dies ist aber nur bei exklusiven Weingütern üblich. In großen Kellereien wird ein Cuvee Wein einfach nach vorgegeben Mischungsverhältnissen zusammengeschüttet und das fast fertige Produkt dann solange mit zulässigen Mittelchen verbessert, bis es halbwegs in Ordnung ist. Die Qualität ist demzufolge auch nicht gerade optimal.
Cuvee Wein als Komposition verschiedener Eigenschaften
Wer schon einmal bei einer Weinverkostung war oder sich generell gut mit Wein auskennt, der weiß auch, dass sich die Weine in den verschiedensten Eigenschaften unterscheiden können. Jedes sortenreine Produkt hat seine ganz individuellen Hauptmerkmale, welche der Winzer bei einem Cuvee Wein vereinen will. An erster Stelle stehen dabei die Aromen, also beispielsweise ob ein Wein blumig oder eher fruchtig ist. Schon allein hierbei gibt es hunderte bis tausende Varianten. Weitere Eigenschaften sind die Ausgewogenheit des Abgangs, der Alkoholgehalt und die Gerb- und Bitterstoffe. Gleichzeitig kann noch mit dem Körper- und Mundgefühl experimentiert werden sowie mit der Frucht und Säure.
Die Herstellung von einem guten Cuvee Wein ist also keinesfalls ein wahlloses Mischen irgendwelcher Weine, sondern es ist eine richtige Kunst, welche jahrelange Erfahrung benötigt. Wenn ein Winzer jedoch die Geduld und das Talent dafür hat, können richtige Meisterwerke entstehen.